Diese Außen- Performance ist meine erste Arbeit mit einem
gespannten Tuch. Inhaltlich halte ich mich eng an die Verben des
4, Gebotes, die – gebeugt oder „konjugiert“ – ethisches Handeln
fordern, aber auch gleichzeitig das Spektrum der erdrückenden
Möglichkeiten innerhalb eines Moralsystems ahnen lassen.
(ehren – lieben – gutgehen lassen – lange leben)
Die Ausgangsassoziation der bildhaften Umsetzung bildet ein
Ehebett, 2 x 2 Meter, hochkant gestellt, bezogen mit Spannstoff
wie Spannbettlaken. In diesem Raum aus Stoff bewegt sich eine
Frau/ ein Mensch, nutzt die Elastizität des Stoffes, um bewegte
Körperabdrücke zu schaffen, Bewegungen zu generieren, die der Text
anstößt. Durch die Enge des Bewegungsmöglichkeiten und der
Begrenzung durch das Material entstehen skulpturale, sich
verändernde Abdrücke in einer Fläche, die den Betrachter
auffordern, das unvollständig Sichtbare zu ergänzen und
weiterzudenken.
So holt die Performance den Betrachter mit in das Geschehen und
berührt die eigenen Bilder im Kopf.
Die Performance steht im Zusammenhang mit einer Tuchinstallation
aus sechs Stoffbildern, je 2 x 2 Meter groß, die in abstrakter
Form sechs mögliche Familienkonstellationen visualisieren.
Ikarus
Bei dieser Arbeit erobere ich mir einen öffentlichen Raum,
beziehe mich auf seine historischen oder geografischen Wurzeln und
entwickle Installationen und Aktionen, die diese Inhalte
versinnlichen.
Bei der IKARUS-Aktion verarbeite ich den alten Konflikt des
Ruhrgebietes, dass historisch gewachsene Verwaltungsgrenzen noch
bis heute die Region zerteilen und Grenzüberschreitungen fast
unmöglich machen.
Ich arbeite in einem alten Park mitten im Ruhrgebiet. Parallel zu
den Ikarusflügeln als Zeichen von Grenzüberschreitung setze ich
Seidenflügel in die Bäume. Sie werden in einer symbolischen
Prozession durch einen Tunnel zum Mechtenberg getragen. Von dort
aus hat man einen Blick in die drei Regierungsbezirke, die
zuständig sind. Die Prozession wird begleitet von der
Ikarusgeschichte. Auf dem Berg zieht Ursula Kemper die Flügel an
und tanzt die Sage. Ikarus stürzt, in der Performance fliegen
zwanzig Brieftauben auf.
Die Installation selbst besteht aus Seidenflügeln in
unterschiedlicher Größe, die aus den Wunden der Platanen und aus
einem waagerechten Ast einer Robinie wachsen. Es entsteht ein
temporäres Kunstwerk, in die Aktion werden alle Beteiligten mit
einbezogen.
Bei dieser Arbeit erobere ich mir einen öffentlichen Raum,
beziehe mich auf seine historischen oder geografischen Wurzeln und
entwickle Installationen und Aktionen, die diese Inhalte
versinnlichen.
Bei der IKARUS-Aktion verarbeite ich den alten Konflikt des
Ruhrgebietes, dass historisch gewachsene Verwaltungsgrenzen noch
bis heute die Region zerteilen und Grenzüberschreitungen fast
unmöglich machen.
Ich arbeite in einem alten Park mitten im Ruhrgebiet. Parallel zu
den Ikarusflügeln als Zeichen von Grenzüberschreitung setze ich
Seidenflügel in die Bäume. Sie werden in einer symbolischen
Prozession durch einen Tunnel zum Mechtenberg getragen. Von dort
aus hat man einen Blick in die drei Regierungsbezirke, die
zuständig sind. Die Prozession wird begleitet von der
Ikarusgeschichte. Auf dem Berg zieht Ursula Kemper die Flügel an
und tanzt die Sage. Ikarus stürzt, in der Performance fliegen
zwanzig Brieftauben auf.
Die Installation selbst besteht aus Seidenflügeln in
unterschiedlicher Größe, die aus den Wunden der Platanen und aus
einem waagerechten Ast einer Robinie wachsen. Es entsteht ein
temporäres Kunstwerk, in die Aktion werden alle Beteiligten mit
einbezogen.
Tuchfühlung
Tuchfühlung besteht aus einer Performance und einer sie
ergänzenden Außeninstallation.
Für die Performance entwickelte ich ein Zelt aus elastischem
Stoff. Es bildete eine menschliche Form und war sechs Meter lang.
In dem Tuch bewegte sich Frau Lahl, die oft den Bewegungsteil in
meinen Aktionen übernahm. Hier bezogen sich Inhalt und
Choreografie im Tuch auf weibliche und männliche Gestik im Raum,
auf männlichen und weiblichen Umgang mit Innen und Außen.
Dadurch verdeutlichten sich Unterschiede und Ähnlichkeiten der
Geschlechter. Die Zuschauer bildeten einen Teil der Aktion. Sie
mussten um das Zelt herumgehen im Rhythmus der Choreografie, da
die Körperbewegungen auf beiden Seiten des Zeltes zu sehen waren.
Im unteren Teil ist eine Kontur aus Eisen eingenäht, im oberen
Bereich wird diese Körperkontur einmal männlich und einmal
weiblich interpretiert und konvex und konkav gebogen aufgehängt.
Kunst am Abgrund
Anlaß für die Performance waren die zunehmenden
Reglementierungen, Einschränkungen und fehlenden Unterstützungen
für Kunst und Kultur in der freien Szene.
Der Ort ist ein Kunst-Garten, ein nur wenig geregelter Außenraum.
Dort treffen sich eine kleine Künstler/innengruppe und ein
Initiator, der jeden Sommer zu einer Woche Zusammenarbeit einlädt.
Wir bearbeiteten mit dem Thema „Kunst am Abgrund“.
Die Grundidee stammt von Tina Lahl, die oft in meinen
Performances den Bewegungsanteil übernommen hat: Das Wort KUNST
sollte durch ihren Körper direkt am Abgrund zu einer Schlucht
sichtbar werden.
Während Tina Lahl die Buchstaben auf einem Podest vor diesem
Abgrund gestaltet und mit ihrem Körper „schreibt“, werden
Buchstaben von dem Podest aus abgewickelt. Diese Buchstaben sind
aus Nessel auf Wischgaze genäht, zwei Materialien und ein Technik,
die ich oft verwende. Der Körper stürzt bei dem letzten Buchstaben
vom Podest.
Es bleibt ein Spruchband: . . . am Abgrund kommt es allein auf
die Haltung an . . .
(Zitat von Friderike Frei)
Canal Canaillen
Diese Installation und die Performance realisierte ich im Rahmen
der Kunstaktion CANALE in Oberhausen.
Installation
Im Sternkreiszeichen des Wassermanns geboren interessierte mich
schon lange alles, was es an Wasserwesen, Wassernixen und
Wassernöcks in allen Gewässern, in Wasserspiegelungen, in den
Bäumen am Wasser und in den Köpfen der Menschen gibt.
Der Kanal, an dem die Kunstaktion stattfand, ist aber kein
romantischer Fluß, sondern ein Wasserweg, der wie mit einem Lineal
gezogen die Landschaft von Ost nach West durchschneidet. Hier
konnte ich mir nur merkwürdig komische Gebilde vorstellen, die
amorph ihre Gestalt verändern können, die auftauchen und
verschwinden, die eine Form haben, die sofort wieder zerfallen
kann . Ich nannte sie CANAL-Canaillien. Ich entwickelte sie aus
einem Farbklecks, hielt eine mögliche Form fest und fixierte sie
nähend auf ein großes Tuch (180 x 2 m). Ich griff auf meine
Technik zurück, Gestalten und Formen doppelt und dreifach zu
nähen, zu stopfen und zu verdichten.
Dieses „Abbild“ meiner Canaillien spannte ich in eine Vierung der
Brücke direkt über den Kanal. Die Wesen zeigten sich morgens
deutlich als Schattenrelief, wenn die Sonne im Osten aufging, und
abends, wenn sie im Westen unterging. Dann spiegelten sie sich im
Wasser und wurden durch die Bewegung des Wassers hinter den
Schiffen lebendig. Gegen Mittag oder bei diesigem Wetter wurden
sie fast unsichtbar.
Dieses Tuch hing dort bis Dezember und nahm alle Witterungs- und
Luftveränderungen auf und veränderte langsam die Farbe.
Performance
Diese Installation und die Performance realisierte ich im Rahmen
der Kunstaktion CANALE in Oberhausen.
Im Sternkreiszeichen des Wassermanns geboren interessierte mich
schon lange alles, was es an Wasserwesen, Wassernixen und
Wassernöcks in allen Gewässern, in Wasserspiegelungen, in den
Bäumen am Wasser und in den Köpfen der Menschen gibt.
Der Kanal, an dem die Kunstaktion stattfand, ist aber kein
romantischer Fluß, sondern ein Wasserweg, der wie mit einem Lineal
gezogen die Landschaft von Ost nach West durchschneidet. Hier
konnte ich mir nur merkwürdig komische Gebilde vorstellen, die
amorph ihre Gestalt verändern können, die auftauchen und
verschwinden, die eine Form haben, die sofort wieder zerfallen
kann . Ich nannte sie CANAL-Canaillien. Ich entwickelte sie aus
einem Farbklecks, hielt eine mögliche Form fest und fixierte sie
nähend auf ein großes Tuch (180 x 2 m). Ich griff auf meine
Technik zurück, Gestalten und Formen doppelt und dreifach zu
nähen, zu stopfen und zu verdichten.
Dieses „Abbild“ meiner Canaillien spannte ich in eine Vierung der
Brücke direkt über den Kanal. Die Wesen zeigten sich morgens
deutlich als Schattenrelief, wenn die Sonne im Osten aufging, und
abends, wenn sie im Westen unterging. Dann spiegelten sie sich im
Wasser und wurden durch die Bewegung des Wassers hinter den
Schiffen lebendig. Gegen Mittag oder bei diesigem Wetter wurden
sie fast unsichtbar. Dieses Tuch hing dort bis Dezember und nahm
alle Witterungs- und Luftveränderungen auf und veränderte langsam
die Farbe.
Aus den Stoffobjekten heraus hat sich meine Auseinandersetzung
mit Textilem sehr früh in die Performancekunst hinein entwickelt.
Bei den Aktionen gehe ich konsequent den Weg weiter von dem Relief
zu dem sich bewegenden Objekt.
Ich spanne als Installation elastische Tücher in den Raum, im
Innenbereich z.B. um Säulen oder von Wand zu Wand. Im Außenbereich
beziehe ich mich auf die Gegebenheiten, nutze Bäume oder
Mauernischen zum Aufbau. In diesem gespannten Tuch bewegen sich
Körper, alleine oder zu zweit.. Der Betrachter sieht die Bewegung
nur im Tuch. Er nimmt plastische Abdrücke von Körpern und ihrer
Bewegung wahr, die durch Uneindeutigkeit und Verschleierung
Bilder, die im Kopf des Betrachters schlummern, an die
Wahrnehmungsoberfläche holen.
Bei der Choreografie nehme ich aktuelle und örtliche Inhalte auf.
So taste ich in der Performance GLÜCK-AUF-GLÜCK-AB die
Rollenaufteilung und die Sicht auf gesellschaftliche Zuordnungen
in Bergmannsfamilien ab, in FRAUENLEBEN Familienstrukturen , in
KONVEX-KONKAV die Beziehung Frau-Mann, in ENTWICKLUNG die
Problematik von Einengung, Verpuppung und Befreiung aus inneren
und äußeren Zwängen. Da immer bei diesen temporären Arbeiten die
Zuschauer eingebunden werden, gehen die Arbeiten eine enge Bindung
mit dem Betrachter ein.
Bei den Stoffobjekten arbeite ich am liebsten mit Nessel, ein
Gebrauchs-Stoff, der in unterschiedlichsten Stärken und
Ausformungen gewebt wird und sehr unterschiedlich eingesetzt wird.
Die drei „Himmelsstürmer“ sind lebensgroße Figuren aus Nessel,
genäht und durch Stopfen in Reliefform gebracht, d.h., ich gehe
aus der Fläche des Stoffes in den Raum. Die drei Figuren sind
darüber hinaus durch eine gebogene Unterkonstruktion noch einmal
dreidimensional konzipiert. Sie werden hoch in die Bäume gehängt
und bekommen besonders im Außenraum Transparenz und
Beweglichkeit.. Sie können durchscheinend sein oder dicht und
flächig, sie werfen Schatten und nehmen Baumschatten auf,
verändern stetig die Wirkung.
Ein Platz mit der Möglichkeit, sich im Wasser zu spiegeln,
verstärkt das Spiel von Bewegung und Licht. Das konnte 2010 in
Lünen verwirklicht werden. Die Himmelstürmer hingen unter einer
Brücke oberhalb der Lippe und spiegelten sich im Wasser.
In der dazugehörigen Performance werden die Grundform der Objekte
und die Bewegungen der Figuren aufgenommen. Sie bilden die
Grundstruktur der Choreographie, die sich den jeweiligen örtlichen
Begebenheiten, den Wetter- und Windverhältnissen anpasst, in denen
die Aktion stattfindet. (Bewegung: Tina Lahl)
Diese Arbeit besteht aus drei ausgewählten Motiven aus der
Fotodokumentation der AKTION 21 im Forum für Kunst und Architektur
im März 2010. Grundlage bildet eine meiner Tuchinstallationen. Ein
Tuch wird als Installation gespannt – in diesem Fall um die Säulen
im Forum . In dem Tuch bewegen sich Körper oder es werden
Gegenstände in das Tuch gedrückt und beweglich geführt. Bei diesen
Aktionen entstehen Reliefs, die in Bewegung geraten und Impulse
geben zu Assoziationen und Geschichten im Kopf des Betrachters.
Im Forum ergänzt sich diese Arbeit durch die Beleuchtungssituation
(diffuses Tageslicht von oben und hinten) mit Schatten, die nicht
abgegrenzt Schlagschatten setzen, sondern farbige Schleier erzeugen.
Diese Außenaktion fand statt als Teil eines Symposiums „Stille
Zeichen“ im Stadtgarten von Moers ….
Ein Baum trägt seine Verwundungen nach außen. Diese Zeichen
erzählen Geschichten und erwecken Bilder von Verwundungen,
Heilungen, die bei den Menschen nicht sichtbar im Inneren liegen.
Ich habe für diese Aktion die wunden Bereiche an einem
Trompetenbaum, einer Buche und einer Kastanie ausgewählt, um sie
mit Vaseline und Gips zu überziehen wie einen Wundverband. Diese
neuen weißen Flächen bieten Assoziationen und Umdeutungen der
Baumgestalt, die archaische Bilder in meinem Kopf hervorrufen. Der
Baum wird „be-zeichnet“ und erhält eine neue Wirkungsebene, die
sich mit meinen Traumbildern verbinden. Wie im Traum entstehen
menschliche Körper (teile) auf den Bäumen.
Bei dieser Aktionen bieten die drei Bäume Bilder zu der Gestalt
der Daphne, die sich in einen Baum verwandelt. Hier arbeite ich
die drei Lebensalter von Daphne heraus: Der Trompetenbaum zeigt
die flüchtende Daphne, die Buche mit ihren tiefen Einschnitten den
Körper der jungen Elfe und den alternden Körper, der sich unter
der rissigen Rinde des Baumes versteckt. An der verletzten Rinde
der Kastanie zeigen sich die Wundverbände als leichte, heilende
und versöhnende Oberfäche.
Der Gesang einer Sopranistin begleitet die Prozession, die an den
Jahreszeiten vorbeiführt, mit Wald- und Vogelliedern.Botanische
Lexikontexte erweitern und vertiefen den Assoziationsrahmen.
Das Haus im Steeler Rott 5 ist ein Haus von 1939, in dem wir eine
Etage bezogen. In den anderen Wohnungen wohnten Mieter, die zum
Teil 30 Jahre dort lebten. Beim Auszug der Familie X fanden sich
Tapeten aus allen Zeiten, Zeitungen als Untertapeten, der
Rollputz, der ursprünglich in rosa-, ocker- und ochsenblutfarben
die Wände zierte, alles sichtbar, da um die Möbel herum tapeziert
worden ist. Eine Verbindungstür ist wohl schon von den ersten
Bewohnern stillgelegt worden. Über den Türrahmen und das Türblatt
wurde zum Schutz ein Tuch angebracht, auf das die Rosentapete
geklebt wurde.
Der Elektriker, der neue Leitungen legen mußte, riß Tapeten ab,
Decollagen entstanden. Er verspachtelte die Wände mit weißen
Mörtel. Der die ursprüngliche Bemalung aufweichte, verfärbte,
aufhellt bis zu feinen Pastelltönen. Der Klempner für die Heizung
schlug grobe Spuren für die Leitungen in die Wände oberhalb der
Fußleisten und verspachtele sie mit grauem, dicken Beton, der
Wellen und Arbeitspuren aufwies und mit Tapetenlocken, die durch
das Abreißen entstanden, fast schon reliefartigen Charakter
zeigte.
Alle Räume entwickelten sich zu einem Meer von Bildern und
Assoziationsmöglichkeiten.
Ich begann, diesen Assoziationen nachzuspüren, sie mit Farbe und
Kreide sichtbar zu machen, ihnen Anbindungen an Geschichten aus
meiner Erinnerung zu geben, sie in die Welt des Erkennbaren zu
holen. Ich fand Körper und Gesichter, Vegitabiles und Erotisches,
ich fand Ophelias Abbild mit Blumenkranz träumen mit geschlossenen
Augen auf der Fußleiste und zwei Hofschranzen in dem kleinen Flur.
Es entstand ein Raum, in dem die Spuren an der Wand sich an
Ophelia anlehnen, im anderen Raum trieb Laertes, der Bruder
Ophelia, seine Abenteuer während seiner Ritterlehre an den Wänden.
Diese Performance fand in der Wipper-Halle der Zeche Zollverein statt. Noch war nichts renoviert und die Halle im 5. Stock war der „Umkippplatz“ der vollen Kohle-Loren.
Ich tastete in dieser Aktion die Grenze ab zwischen dem Leben auf der Zeche und dem Leben der Frauen und deren ökonomischen Abhängigkeiten voneinander.
In diese schwarze Halle hängte ich zwei große weiße Stoffbahnen mit ein- und aufgenähten Figuren, eine Männerbahn und eine Frauenbahn. Ich arbeitete mit Überlagerungen und Verdichtungen des Materials.Die Männerbahn endet auf einer Kabeltrommel, die Frauenbahn in einem Wäsche-Wringer.
Die Figuren sind lebensgroß, jeweils drei übereinander angeordnet. Der Mann agiert mit großen, kraftvollen Bewegungen, stürzt und fällt zu Boden. Die Frauenfigur sitzt zunächst, steht auf und tanzt. Je nach Lichteinfall und Luftbewegung geraten die Figuren in Bewegung.
Zwischen den beiden Bahnen steht wie eine riesige Garnrolle ein Zylinder aus Jersey-Stoff. In dem Zylinder befinden sich eine Frau und ein Mann, die in dem Stoff agieren. Von außen gesehen erscheinen weiße bewegliche Reliefs der Körper, die Szenen aus dem Leben von Bergbaufamilien in das Tuch drücken. Zeit-Zeuginnentexte und ein Zitterspieler unterbrechen den Bewegungsablauf, ergänzen und erweitern die Bilder.
Mein geheimer Ort liegt versteckt hinter Bäumen auf der Kuppe eines kleinen Hügels. Eine Lichtung öffnet sich nach Westen und fängt das Abendlicht.
Der Kern der kleinen Installation besteht aus einem »Licht-Zelt«.
Ein Gestänge trägt ein weißes, durchscheinendes Netz.
Ich lege den kleinen Raum mit Teppichen aus. Ein Korbstuhl lädt zum Verweilen ein, Sitzkissen schaffen einen weichen Liegeplatz. Das Zelt bietet Platz für maximal drei Personen.
Dieser geheime Ort wird beschützt von einer lebensgroßen, hellblau durchscheinenden Figur.
Fallen Sonnenstrahlen durch das Geäst, entstehen Licht- und Schattenspiele, die einen ganz eigenen Reiz entwickeln, wenn jemand den Ort findet, den Platz im Zelt nutzt, alleine oder mit anderen.
Es entstehen reizvolle verschleierte oder klare Eindrücke von innen nach außen oder mit dem Außenblick auf das Innere: ein geheimer Ort der Ruhe und Muße im Zauber wechselnder Licht- und Bewegungsverhältnisse, mit denen man aktiv spielen kann.