Edelgard Stryzewski-Dullien

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»Konjugation« oder »Die Beugung der Familie«

Diese Außen- Performance ist meine erste Arbeit mit einem gespannten Tuch. Inhaltlich halte ich mich eng an die Verben des 4, Gebotes, die – gebeugt oder „konjugiert“ – ethisches Handeln fordern, aber auch gleichzeitig das Spektrum der erdrückenden Möglichkeiten innerhalb eines Moralsystems ahnen lassen.

(ehren – lieben – gutgehen lassen – lange leben)

Die Ausgangsassoziation der bildhaften Umsetzung bildet ein Ehebett, 2 x 2 Meter, hochkant gestellt, bezogen mit Spannstoff wie Spannbettlaken. In diesem Raum aus Stoff bewegt sich eine Frau/ ein Mensch, nutzt die Elastizität des Stoffes, um bewegte Körperabdrücke zu schaffen, Bewegungen zu generieren, die der Text anstößt. Durch die Enge des Bewegungsmöglichkeiten und der Begrenzung durch das Material entstehen skulpturale, sich verändernde Abdrücke in einer Fläche, die den Betrachter auffordern, das unvollständig Sichtbare zu ergänzen und weiterzudenken.

So holt die Performance den Betrachter mit in das Geschehen und berührt die eigenen Bilder im Kopf.

Die Performance steht im Zusammenhang mit einer Tuchinstallation aus sechs Stoffbildern, je 2 x 2 Meter groß, die in abstrakter Form sechs mögliche Familienkonstellationen visualisieren.

Ikarus

Bei dieser Arbeit erobere ich mir einen öffentlichen Raum, beziehe mich auf seine historischen oder geografischen Wurzeln und entwickle Installationen und Aktionen, die diese Inhalte versinnlichen.

Bei der IKARUS-Aktion verarbeite ich den alten Konflikt des Ruhrgebietes, dass historisch gewachsene Verwaltungsgrenzen noch bis heute die Region zerteilen und Grenzüberschreitungen fast unmöglich machen.

Ich arbeite in einem alten Park mitten im Ruhrgebiet. Parallel zu den Ikarusflügeln als Zeichen von Grenzüberschreitung setze ich Seidenflügel in die Bäume. Sie werden in einer symbolischen Prozession durch einen Tunnel zum Mechtenberg getragen. Von dort aus hat man einen Blick in die drei Regierungsbezirke, die zuständig sind. Die Prozession wird begleitet von der Ikarusgeschichte. Auf dem Berg zieht Ursula Kemper die Flügel an und tanzt die Sage. Ikarus stürzt, in der Performance fliegen zwanzig Brieftauben auf.

Die Installation selbst besteht aus Seidenflügeln in unterschiedlicher Größe, die aus den Wunden der Platanen und aus einem waagerechten Ast einer Robinie wachsen. Es entsteht ein temporäres Kunstwerk, in die Aktion werden alle Beteiligten mit einbezogen.

Bei dieser Arbeit erobere ich mir einen öffentlichen Raum, beziehe mich auf seine historischen oder geografischen Wurzeln und entwickle Installationen und Aktionen, die diese Inhalte versinnlichen.

Bei der IKARUS-Aktion verarbeite ich den alten Konflikt des Ruhrgebietes, dass historisch gewachsene Verwaltungsgrenzen noch bis heute die Region zerteilen und Grenzüberschreitungen fast unmöglich machen.

Ich arbeite in einem alten Park mitten im Ruhrgebiet. Parallel zu den Ikarusflügeln als Zeichen von Grenzüberschreitung setze ich Seidenflügel in die Bäume. Sie werden in einer symbolischen Prozession durch einen Tunnel zum Mechtenberg getragen. Von dort aus hat man einen Blick in die drei Regierungsbezirke, die zuständig sind. Die Prozession wird begleitet von der Ikarusgeschichte. Auf dem Berg zieht Ursula Kemper die Flügel an und tanzt die Sage. Ikarus stürzt, in der Performance fliegen zwanzig Brieftauben auf.

Die Installation selbst besteht aus Seidenflügeln in unterschiedlicher Größe, die aus den Wunden der Platanen und aus einem waagerechten Ast einer Robinie wachsen. Es entsteht ein temporäres Kunstwerk, in die Aktion werden alle Beteiligten mit einbezogen.

Tuchfühlung

Tuchfühlung besteht aus einer Performance und einer sie ergänzenden Außeninstallation.

Für die Performance entwickelte ich ein Zelt aus elastischem Stoff. Es bildete eine menschliche Form und war sechs Meter lang. In dem Tuch bewegte sich Frau Lahl, die oft den Bewegungsteil in meinen Aktionen übernahm. Hier bezogen sich Inhalt und Choreografie im Tuch auf weibliche und männliche Gestik im Raum, auf männlichen und weiblichen Umgang mit Innen und Außen.

Dadurch verdeutlichten sich Unterschiede und Ähnlichkeiten der Geschlechter. Die Zuschauer bildeten einen Teil der Aktion. Sie mussten um das Zelt herumgehen im Rhythmus der Choreografie, da die Körperbewegungen auf beiden Seiten des Zeltes zu sehen waren. Im unteren Teil ist eine Kontur aus Eisen eingenäht, im oberen Bereich wird diese Körperkontur einmal männlich und einmal weiblich interpretiert und konvex und konkav gebogen aufgehängt.

Kunst am Abgrund

Anlaß für die Performance waren die zunehmenden Reglementierungen, Einschränkungen und fehlenden Unterstützungen für Kunst und Kultur in der freien Szene.

Der Ort ist ein Kunst-Garten, ein nur wenig geregelter Außenraum. Dort treffen sich eine kleine Künstler/innengruppe und ein Initiator, der jeden Sommer zu einer Woche Zusammenarbeit einlädt.

Wir bearbeiteten mit dem Thema „Kunst am Abgrund“.

Die Grundidee stammt von Tina Lahl, die oft in meinen Performances den Bewegungsanteil übernommen hat: Das Wort KUNST sollte durch ihren Körper direkt am Abgrund zu einer Schlucht sichtbar werden.

Während Tina Lahl die Buchstaben auf einem Podest vor diesem Abgrund gestaltet und mit ihrem Körper „schreibt“, werden Buchstaben von dem Podest aus abgewickelt. Diese Buchstaben sind aus Nessel auf Wischgaze genäht, zwei Materialien und ein Technik, die ich oft verwende. Der Körper stürzt bei dem letzten Buchstaben vom Podest.

Es bleibt ein Spruchband: . . . am Abgrund kommt es allein auf die Haltung an . . .
(Zitat von Friderike Frei)

Canal Canaillen

Diese Installation und die Performance realisierte ich im Rahmen der Kunstaktion CANALE in Oberhausen.

Installation

Im Sternkreiszeichen des Wassermanns geboren interessierte mich schon lange alles, was es an Wasserwesen, Wassernixen und Wassernöcks in allen Gewässern, in Wasserspiegelungen, in den Bäumen am Wasser und in den Köpfen der Menschen gibt.

Der Kanal, an dem die Kunstaktion stattfand, ist aber kein romantischer Fluß, sondern ein Wasserweg, der wie mit einem Lineal gezogen die Landschaft von Ost nach West durchschneidet. Hier konnte ich mir nur merkwürdig komische Gebilde vorstellen, die amorph ihre Gestalt verändern können, die auftauchen und verschwinden, die eine Form haben, die sofort wieder zerfallen kann . Ich nannte sie CANAL-Canaillien. Ich entwickelte sie aus einem Farbklecks, hielt eine mögliche Form fest und fixierte sie nähend auf ein großes Tuch (180 x 2 m). Ich griff auf meine Technik zurück, Gestalten und Formen doppelt und dreifach zu nähen, zu stopfen und zu verdichten.

Dieses „Abbild“ meiner Canaillien spannte ich in eine Vierung der Brücke direkt über den Kanal. Die Wesen zeigten sich morgens deutlich als Schattenrelief, wenn die Sonne im Osten aufging, und abends, wenn sie im Westen unterging. Dann spiegelten sie sich im Wasser und wurden durch die Bewegung des Wassers hinter den Schiffen lebendig. Gegen Mittag oder bei diesigem Wetter wurden sie fast unsichtbar.

Dieses Tuch hing dort bis Dezember und nahm alle Witterungs- und Luftveränderungen auf und veränderte langsam die Farbe.

Performance

Diese Installation und die Performance realisierte ich im Rahmen der Kunstaktion CANALE in Oberhausen.

Im Sternkreiszeichen des Wassermanns geboren interessierte mich schon lange alles, was es an Wasserwesen, Wassernixen und Wassernöcks in allen Gewässern, in Wasserspiegelungen, in den Bäumen am Wasser und in den Köpfen der Menschen gibt.

Der Kanal, an dem die Kunstaktion stattfand, ist aber kein romantischer Fluß, sondern ein Wasserweg, der wie mit einem Lineal gezogen die Landschaft von Ost nach West durchschneidet. Hier konnte ich mir nur merkwürdig komische Gebilde vorstellen, die amorph ihre Gestalt verändern können, die auftauchen und verschwinden, die eine Form haben, die sofort wieder zerfallen kann . Ich nannte sie CANAL-Canaillien. Ich entwickelte sie aus einem Farbklecks, hielt eine mögliche Form fest und fixierte sie nähend auf ein großes Tuch (180 x 2 m). Ich griff auf meine Technik zurück, Gestalten und Formen doppelt und dreifach zu nähen, zu stopfen und zu verdichten.

Dieses „Abbild“ meiner Canaillien spannte ich in eine Vierung der Brücke direkt über den Kanal. Die Wesen zeigten sich morgens deutlich als Schattenrelief, wenn die Sonne im Osten aufging, und abends, wenn sie im Westen unterging. Dann spiegelten sie sich im Wasser und wurden durch die Bewegung des Wassers hinter den Schiffen lebendig. Gegen Mittag oder bei diesigem Wetter wurden sie fast unsichtbar. Dieses Tuch hing dort bis Dezember und nahm alle Witterungs- und Luftveränderungen auf und veränderte langsam die Farbe.

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»Ent-Wicklung«

Aus den Stoffobjekten heraus hat sich meine Auseinandersetzung mit Textilem sehr früh in die Performancekunst hinein entwickelt. Bei den Aktionen gehe ich konsequent den Weg weiter von dem Relief zu dem sich bewegenden Objekt.

Ich spanne als Installation elastische Tücher in den Raum, im Innenbereich z.B. um Säulen oder von Wand zu Wand. Im Außenbereich beziehe ich mich auf die Gegebenheiten, nutze Bäume oder Mauernischen zum Aufbau. In diesem gespannten Tuch bewegen sich Körper, alleine oder zu zweit.. Der Betrachter sieht die Bewegung nur im Tuch. Er nimmt plastische Abdrücke von Körpern und ihrer Bewegung wahr, die durch Uneindeutigkeit und Verschleierung Bilder, die im Kopf des Betrachters schlummern, an die Wahrnehmungsoberfläche holen.

Bei der Choreografie nehme ich aktuelle und örtliche Inhalte auf. So taste ich in der Performance GLÜCK-AUF-GLÜCK-AB die Rollenaufteilung und die Sicht auf gesellschaftliche Zuordnungen in Bergmannsfamilien ab, in FRAUENLEBEN Familienstrukturen , in KONVEX-KONKAV die Beziehung Frau-Mann, in ENTWICKLUNG die Problematik von Einengung, Verpuppung und Befreiung aus inneren und äußeren Zwängen. Da immer bei diesen temporären Arbeiten die Zuschauer eingebunden werden, gehen die Arbeiten eine enge Bindung mit dem Betrachter ein.

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Himmelsstürmer

Bei den Stoffobjekten arbeite ich am liebsten mit Nessel, ein Gebrauchs-Stoff, der in unterschiedlichsten Stärken und Ausformungen gewebt wird und sehr unterschiedlich eingesetzt wird.

Die drei „Himmelsstürmer“ sind lebensgroße Figuren aus Nessel, genäht und durch Stopfen in Reliefform gebracht, d.h., ich gehe aus der Fläche des Stoffes in den Raum. Die drei Figuren sind darüber hinaus durch eine gebogene Unterkonstruktion noch einmal dreidimensional konzipiert. Sie werden hoch in die Bäume gehängt und bekommen besonders im Außenraum Transparenz und Beweglichkeit.. Sie können durchscheinend sein oder dicht und flächig, sie werfen Schatten und nehmen Baumschatten auf, verändern stetig die Wirkung.

Ein Platz mit der Möglichkeit, sich im Wasser zu spiegeln, verstärkt das Spiel von Bewegung und Licht. Das konnte 2010 in Lünen verwirklicht werden. Die Himmelstürmer hingen unter einer Brücke oberhalb der Lippe und spiegelten sich im Wasser.

In der dazugehörigen Performance werden die Grundform der Objekte und die Bewegungen der Figuren aufgenommen. Sie bilden die Grundstruktur der Choreographie, die sich den jeweiligen örtlichen Begebenheiten, den Wetter- und Windverhältnissen anpasst, in denen die Aktion stattfindet. (Bewegung: Tina Lahl)

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Fliegen Lernen

Diese Arbeit besteht aus drei ausgewählten Motiven aus der Fotodokumentation der AKTION 21 im Forum für Kunst und Architektur im März 2010. Grundlage bildet eine meiner Tuchinstallationen. Ein Tuch wird als Installation gespannt – in diesem Fall um die Säulen im Forum . In dem Tuch bewegen sich Körper oder es werden Gegenstände in das Tuch gedrückt und beweglich geführt. Bei diesen Aktionen entstehen Reliefs, die in Bewegung geraten und Impulse geben zu Assoziationen und Geschichten im Kopf des Betrachters.

Im Forum ergänzt sich diese Arbeit durch die Beleuchtungssituation (diffuses Tageslicht von oben und hinten) mit Schatten, die nicht abgegrenzt Schlagschatten setzen, sondern farbige Schleier erzeugen.

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»Be-Zeichnungen« oder »Daphne – drei Lebensalter«

Diese Außenaktion fand statt als Teil eines Symposiums „Stille Zeichen“ im Stadtgarten von Moers ….

Ein Baum trägt seine Verwundungen nach außen. Diese Zeichen erzählen Geschichten und erwecken Bilder von Verwundungen, Heilungen, die bei den Menschen nicht sichtbar im Inneren liegen. Ich habe für diese Aktion die wunden Bereiche an einem Trompetenbaum, einer Buche und einer Kastanie ausgewählt, um sie mit Vaseline und Gips zu überziehen wie einen Wundverband. Diese neuen weißen Flächen bieten Assoziationen und Umdeutungen der Baumgestalt, die archaische Bilder in meinem Kopf hervorrufen. Der Baum wird „be-zeichnet“ und erhält eine neue Wirkungsebene, die sich mit meinen Traumbildern verbinden. Wie im Traum entstehen menschliche Körper (teile) auf den Bäumen.

Bei dieser Aktionen bieten die drei Bäume Bilder zu der Gestalt der Daphne, die sich in einen Baum verwandelt. Hier arbeite ich die drei Lebensalter von Daphne heraus: Der Trompetenbaum zeigt die flüchtende Daphne, die Buche mit ihren tiefen Einschnitten den Körper der jungen Elfe und den alternden Körper, der sich unter der rissigen Rinde des Baumes versteckt. An der verletzten Rinde der Kastanie zeigen sich die Wundverbände als leichte, heilende und versöhnende Oberfäche. 

Der Gesang einer Sopranistin begleitet die Prozession, die an den Jahreszeiten vorbeiführt, mit Wald- und Vogelliedern.Botanische Lexikontexte erweitern und vertiefen den Assoziationsrahmen.

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Ophelia Wasserfrau

Das Haus im Steeler Rott 5 ist ein Haus von 1939, in dem wir eine Etage bezogen. In den anderen Wohnungen wohnten Mieter, die zum Teil 30 Jahre dort lebten. Beim Auszug der Familie X fanden sich Tapeten aus allen Zeiten, Zeitungen als Untertapeten, der Rollputz, der ursprünglich in rosa-, ocker- und ochsenblutfarben die Wände zierte, alles sichtbar, da um die Möbel herum tapeziert worden ist. Eine Verbindungstür ist wohl schon von den ersten Bewohnern stillgelegt worden. Über den Türrahmen und das Türblatt wurde zum Schutz ein Tuch angebracht, auf das die Rosentapete geklebt wurde.

Der Elektriker, der neue Leitungen legen mußte, riß Tapeten ab, Decollagen entstanden. Er verspachtelte die Wände mit weißen Mörtel. Der die ursprüngliche Bemalung aufweichte, verfärbte, aufhellt bis zu feinen Pastelltönen. Der Klempner für die Heizung schlug grobe Spuren für die Leitungen in die Wände oberhalb der Fußleisten und verspachtele sie mit grauem, dicken Beton, der Wellen und Arbeitspuren aufwies und mit Tapetenlocken, die durch das Abreißen entstanden, fast schon reliefartigen Charakter zeigte.

Alle Räume entwickelten sich zu einem Meer von Bildern und Assoziationsmöglichkeiten.

Ich begann, diesen Assoziationen nachzuspüren, sie mit Farbe und Kreide sichtbar zu machen, ihnen Anbindungen an Geschichten aus meiner Erinnerung zu geben, sie in die Welt des Erkennbaren zu holen. Ich fand Körper und Gesichter, Vegitabiles und Erotisches, ich fand Ophelias Abbild mit Blumenkranz träumen mit geschlossenen Augen auf der Fußleiste und zwei Hofschranzen in dem kleinen Flur. Es entstand ein Raum, in dem die Spuren an der Wand sich an Ophelia anlehnen, im anderen Raum trieb Laertes, der Bruder Ophelia, seine Abenteuer während seiner Ritterlehre an den Wänden.

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Glück-Auf Glück-Ab

Diese Performance fand in der Wipper-Halle der Zeche Zollverein statt. Noch war nichts renoviert und die Halle im 5. Stock war der „Umkippplatz“ der vollen Kohle-Loren.

Ich tastete in dieser Aktion die Grenze ab zwischen dem Leben auf der Zeche und dem Leben der Frauen und deren ökonomischen Abhängigkeiten voneinander.

In diese schwarze Halle hängte ich zwei große weiße Stoffbahnen mit ein- und aufgenähten Figuren, eine Männerbahn und eine Frauenbahn. Ich arbeitete mit Überlagerungen und Verdichtungen des Materials.Die Männerbahn endet auf einer Kabeltrommel, die Frauenbahn in einem Wäsche-Wringer.

Die Figuren sind lebensgroß, jeweils drei übereinander angeordnet. Der Mann agiert mit großen, kraftvollen Bewegungen, stürzt und fällt zu Boden. Die Frauenfigur sitzt zunächst, steht auf und tanzt. Je nach Lichteinfall und Luftbewegung geraten die Figuren in Bewegung.

Zwischen den beiden Bahnen steht wie eine riesige Garnrolle ein Zylinder aus Jersey-Stoff. In dem Zylinder befinden sich eine Frau und ein Mann, die in dem Stoff agieren. Von außen gesehen erscheinen weiße bewegliche Reliefs der Körper, die Szenen aus dem Leben von Bergbaufamilien in das Tuch drücken. Zeit-Zeuginnentexte und ein Zitterspieler unterbrechen den Bewegungsablauf, ergänzen und erweitern die Bilder.

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Gestalt/Geheimer Ort

(nutzbare Installation)

Mein geheimer Ort liegt versteckt hinter Bäumen auf der Kuppe eines kleinen Hügels. Eine Lichtung öffnet sich nach Westen und fängt das Abendlicht. Der Kern der kleinen Installation besteht aus einem »Licht-Zelt«.

Ein Gestänge trägt ein weißes, durchscheinendes Netz. Ich lege den kleinen Raum mit Teppichen aus. Ein Korbstuhl lädt zum Verweilen ein, Sitzkissen schaffen einen weichen Liegeplatz. Das Zelt bietet Platz für maximal drei Personen. Dieser geheime Ort wird beschützt von einer lebensgroßen, hellblau durchscheinenden Figur.

Fallen Sonnenstrahlen durch das Geäst, entstehen Licht- und Schattenspiele, die einen ganz eigenen Reiz entwickeln, wenn jemand den Ort findet, den Platz im Zelt nutzt, alleine oder mit anderen.

Es entstehen reizvolle verschleierte oder klare Eindrücke von innen nach außen oder mit dem Außenblick auf das Innere: ein geheimer Ort der Ruhe und Muße im Zauber wechselnder Licht- und Bewegungsverhältnisse, mit denen man aktiv spielen kann.

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